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Mittelstands-Union Ansbach Stadt und Land diskutiert zentrale Herausforderungen für die Wirtschaft in der Region

Key Notes von Jan Helmer und Andreas Schalk

15.12.2025 | Frank Stöckert - Büro Andreas Schalk | Ansbach

Ein  Austausch im Zeichen der familiengführten Unternehmen in der Region fand nun im  Hangar des Autohauses Breitschwert ein. Auf Einladung der Mittelstands-Union Ansbach Stadt und Landkreis diskutierten Andreas Schalk, Unternehmer, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der CSU-Landtagsfraktion, sowie Jan Helmer, Unternehmer, CSU-Kreisvorsitzender Ansbach-Land und Kreisrat, über die Lage und die Perspektiven des Mittelstands in der Region. Hausherr und MU-Vorsitzender Klaus Dieter Breitschwert überbrachte eingangs seine Grüße und unterstrich die besondere Bedeutung der Veranstaltung.

 

Klaus Dieter Breitschwert erinnerte eingangs daran, dass die Mittelstands-Union Ansbach Stadt und Land seit 55 Jahren als gemeinsamer Arbeitskreis besteht. Ziel der Arbeitsgemeineschaft sei es, die Bedeutung der Unternehmen im Landkreis stärker nach außen zu tragen. Der Mittelstand müsse selbstbewusster auftreten: „Wir müssen über uns reden – und zwar positiv. Der Mittelstand hat eine enorme Ausstrahlungskraft.“

Rund 60 Prozent der Menschen fühlten sich dem Mittelstand zugehörig. Gleichzeitig sei er oft der „Lastesel“ der Gesellschaft. Umso wichtiger sei es, den Mittelstand auf allen politischen Ebenen im Blick zu behalten und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten aktiv zu nutzen.

Fachkräftemangel und Leistungsbereitschaft im Fokus

Jan Helmer machte deutlich, dass der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für die Betriebe in Stadt und Landkreis darstellt. Gleichzeitig sprach er offen über eine nachlassende Leistungsbereitschaft, die viele Unternehmen zunehmend spürten. Der Mittelstand brauche verlässliche Rahmenbedingungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze in der Region zu sichern.

Andreas Schalk: Bürokratie abbauen, Verantwortung stärken

Andreas Schalk ging in seinem Beitrag auf die Stimmung im Land ein – insbesondere im Hinblick auf Start-ups und unternehmerische Initiative. Häufig fehlten nicht Ideen, sondern die passenden Rahmenbedingungen, vor allem durch überbordende Bürokratie.

Der Bayerische Landtag arbeite intensiv an Lösungen, unter anderem mit der Enquete-Kommission Bürokratieabbau. Entscheidend sei ein Mentalitätswechsel: Verantwortung müsse stärker bei denen liegen, die Entscheidungen treffen. Verwaltung dürfe nicht länger ausschließlich auf Risikovermeidung ausgerichtet sein, sonst könne Bürokratie nicht wirksam abgebaut werden. „Ermessen muss wieder angewendet werden – ohne permanente Angst vor Klagen“, so Schalk.

Gleichzeitig betonte er, dass Veränderungsbereitschaft nicht nur vom Staat, sondern auch von den Unternehmerinnen und Unternehmern selbst gefordert sei.

Energie, Altersvorsorge und Eigentum

Beim Thema Strompreise verwies Schalk darauf, dass bereits spürbare Entlastungen erreicht worden seien. Auch die Altersversorgung beschäftige den Mittelstand stark. Wohneigentum schaffe Verantwortung und sei ein zentraler Baustein für finanzielle Sicherheit im Alter. Ohne mehr Eigentum drohten insbesondere für gesetzliche Rentenempfänger erhebliche Probleme.

Mobilität im ländlichen Raum sichern

Ein weiterer Schwerpunkt war die Mobilität. Der öffentliche Personennahverkehr könne im ländlichen Raum technisch und wirtschaftlich nicht überall die gleiche Rolle spielen wie in Ballungszentren. Deshalb müsse individuelle Mobilität bezahlbar bleiben.

Die europäische Flottengrenze führe dazu, dass selbst Kleinwagen immer teurer würden. Weniger verfügbares Einkommen mache den ländlichen Raum unattraktiver, setze den Mittelstand unter Druck und gefährde Arbeitsplätze.

Mittelstand braucht politische Stimme

Andreas Schalk machte deutlich, dass der Mittelstand ein zentraler Botschafter der CSU sei. Gleichzeitig sei die politische Beteiligung vieler Unternehmer noch zu gering. Eine von manchem Unternehmer kolportierte Minderheitsregierung sei dabei die schlechteste Lösung für stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Die AfD stelle keine Alternative dar, da sie nicht nur den Verbrennungsmotor abschaffen wolle, sondern unter anderem auch einen Ausstieg aus der EU fordere. „Die AfD würde unser Land nicht so regieren, wie es der Mittelstand braucht“, so Schalk. Die politische Mitte dürfe nicht zwischen links und rechts zerrieben werden.

Sein Appell zum Abschluss: Mehr Mittelständler in die Politik schicken. Unternehmergeist, Pragmatismus und Verantwortung müssten stärker in politische Gremien auf allen Ebenen einziehen – zum Wohl der Region und des Wirtschaftsstandorts Bayern.