Der enge Kontakt zum lokalen Mittelstand und zur Landwirtschaft ist ein großes Anliegen für den Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Parlamentskreises Mittelstand im Bayerischen Landtag Andreas Schalk. Regelmäßig besucht der Abgeordnete in ganz Bayern verschiedenste Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, um nah an der lokalen Wirtschaft und deren Wünsche und Bedürfnissen zu sein. Der jüngste Termin in dieser Reihe fand in Möckenau auf dem Gelände der Armin Nürnberger Firmengruppe statt.
Die Armin Nürnberger Firmengruppe ist ein landwirtschaftlicher Mischbetrieb, der in der weiteren Umgebung wohl seinesgleichen sucht. Die ländliche Beschaulichkeit des elterlichen Hofs ist gerade im letzten Jahrzehnt einem Hochleistungsunternehmen gewichen. Zusammen mit 20 Mitarbeitern versorgen Armin Nürnberger und seine Frau Simone nicht nur rund 600 Holstein Rinder. Neben der Milchproduktion setzt der Betrieb am Standort in der Gemeinde Oberdachstetten sowohl auf den Bau von Biogas- und Solaranlagen als auch auf den Handel von Dünger, Saatgut, Rindersperma und dem Vertrieb von hochwertigem Fleisch von Wagyu-Rindern.Armin Nürnberger ist weit gereist, um sich über die Optimierung des bäuerlichen Umfelds und der Abläufe in großen Rinderhaltungen weiterzubilden, wie er im Rahmen des Hofrundgangs mit Andreas Schalk versichert. Tatsächlich steht man heute in dem modernen und weitläufigen Stall vollkommen zufriedenen Kühen gegenüber. Kein Brüllen, kein Stress, kein Gestank – die Tierverluste und Krankheiten belaufen sich weit unter dem Durchschnitt in Bayern. Kurze Wege, vertraute Abläufe und die sofortige Zuführung der Ausscheidungen in die Biogasanlagen zur Stromproduktion und Vermeidung von Emissionen sorgen als weitere Beispiele auch dafür, dass es den Tieren langfristig gutgeht. Regelmäßig führen Nürnberger und seine Mitarbeiter Schulklassen und Interessierte über seinen Hof, um über die Arbeit der Landwirte aufzuklären und sein Konzept einer modernen, verträglichen und nachhaltigen Landwirtschaft zu vermitteln.
„Unsere Geschäftszweige sind alle zunächst zum Selbstzweck entstanden und wurden von uns im Sinne eines optimalen Hofmanagements weiterentwickelt. Inzwischen sind wir in der Lage, unsere Lösungen von der Biogasanlage bis zum selbst produzierten Dünger weiterverkaufen zu können“, erklärt der Agrarökonom. Der maximale Komfort für die Tiere und der effektive und sinnvolle Nutzen aller Ressourcen stehe dabei an oberster Stelle und bestimme die grundsätzliche Philosophie und die weitere Entwicklung des Betriebs. Aus dieser Prämisse ist unter anderem die Idee entstanden, Milchkühen Embryonen von Wagyu-Rindern einzusetzen. Für die Holstein-Rinder bedeute das Gebären der leichteren Wagyu-Kälber eine Erleichterung und zum anderen, sei man Teil einer Erzeugungskette, an deren Ende ein echtes Edel-Produkt stehe.
Um seinen erfolgreichen Weg fortsetzen zu können adressierte Nürnberger Wünsche und Maßnahmen an den Landtagsabgeordneten. Er appellierte an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche nicht nur die positive Entwicklung seines Betriebs und vieler anderer landwirtschaftlicher Betriebe fördere, sondern die Wirtschaft im Ganzen unterstütze. Mangelnde Investitionen, Bürokratie und Auflagen bedeuteten inzwischen ein großes Hindernis und stelle die Firmenbesitzer vor große Herausforderungen. So verhindere unter anderem der unzureichende Netzausbau durch den regionalen Netzbetreiber und die damit verbundene mangelnde Einspeisemöglichkeit für Solarstrom einen besseren Nutzen vorhandener Dachflächen sowie den Bau und den Anschluss weiterer Module. Im Bereich Biogas bedürfe es einer Anpassung des Ausschreibungsvolumens, um der Abschaltung vorhandener Anlagen und damit dem Verlust zahlreicher Nahwärmenetze entgegenzuwirken. Auch der Umfang an Vorgaben, die Auflagen zur Dokumentation und die Kommunikation mit den Behörden sei inzwischen ein echtes Ärgernis und eine kaum händelbare Herausforderung. Durch das Wachstum der letzten Jahre sei man nicht mehr dem Veterinäramt am Landratsamt Ansbach unterstellt, sondern müsse mit einer überörtlichen Behörde zusammenarbeiten, die mit Kontrollen und überwältigender Bürokratie die Abläufe auf dem renommierten Hof regelrecht behindere. Es bedürfe letztendlich bundesweit einer grundsätzlichen Haltungsänderung gegenüber den Wirtschaftstreibenden, wie Armin Nürnberger zusammenfassend feststellt.
Andreas Schalk dankte seinerseits für den vertieften Einblick in die Abläufe und Hintergründe eines „nicht alltäglichen aber umso beeindruckenderen Familienbetriebs“. Der Hof könne als wichtiger Baustein in einer durch Vielfalt geprägten heimischen Landwirtschaft angesehen werden. Die gewonnen Erkenntnisse nehme der Abgeordnete gerne in seine politische Arbeit auf. Ein Dorn im Auge war und ist dem Abgeordneten zudem die aktuelle öffentliche Meinung über das Berufsfeld Landwirtschaft. Hier müsse bereits in den Schulen eine vernünftige Aufklärungsarbeit betrieben werden. Das Bild, das Teile der Bevölkerung von der Landwirtschaft hätten, entspreche nicht der Realität, so der Abgeordnete. „Unsere Bauern leisten ehrliche, schwere Arbeit. Dies kommt in der heutigen Debatte oft zu kurz. Die Hofstelle von Armin Nürnberger kann dabei als ein mögliches Modell für die Zukunft für die heimische Landwirtschaft dienen. Dabei wollen und müssen wir behilflich sein“, so Schalk. Die heimische Produktion bedürfe mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung. Nur so könne Qualität und Nachhaltigkeit garantiert werden. Dies sei nicht mehr der Fall, wenn die Zutaten für das Brot nicht mehr aus Deutschland sondern aus Osteuropa oder Asien stammen.